Der Pastor (lateinisch: Hirte) der mecklenburgischen evangelisch-lutherischen Landeskirche stand im 19. Jahrhundert im Auftrage des Staates als geistliches Haupt der ihm zugewiesenen Kirchgemeinde vor. Er diente seiner Gemeinde als Religionslehrer und Seelsorger. Das Pfarrhaus, als Angelpunkt des ländlichen Lebens, war Sozialstation sowie Hort von Kirchenbüchern, Kultur und lokaler Geschichtsschreibung. Viele ländliche Pfarren prägten als Zentren der Literatur, der Musik sowie der philosophischen, pädagogischen, historischen und naturwissenschaftlichen Forschung die Region. Zahlreiche Pastoren traten als Gelehrte hervor. Nicht wenige nehmen bis heute in der Wissenschaft einen geachteten Platz ein.