Ernst Johann Adolf Schliemann ist eines der schwarzen Schafe unter den mecklenburgischen Pastoren: Seiner Wahl zum Pastor der gut dotierten Pfarrstelle in Ankershagen half er durch Bestechung von Gemeindemitgliedern nach. Nachdem er sein Amt niederlegen mußte, wurde er rastlos bis zu seinem Tode: Zunächst erwarb er eine Büdnerei in Gehlsdorf bei Rostock, 1842 wurde er Gutsbesitzer auf Jamielnik bei Radomno im Kreis Löbau in Westpreußen, danach Gasthausbesitzer in Deutsch-Eylau im Kreis Rosenberg in Westpreußen, wo er auch von seiner zweiten Frau geschieden wurde. 1860 schließlich wurde er Pächter zu Omulle bei Löbau in Westpreußen.
Mit seiner ersten Frau hatte Schliemann neun Kinder, mit seiner zweiten Frau nochmals zwei.
Ernst Johann Adolf Schliemann, über dessen Amtsführung die Quellen nichts Hervorragendes offenbaren, wird hier erwähnt, weil er der Vater des 1822 in Neubukow geborenen Sprachgenies, Kaufmanns und Archäologen Johann Ludwig Heinrich Julius Schliemann ist, der als Troja- und Mykene-Ausgräber weltbekannt wurde und 1890 in Neapel starb.