Theodor Mecklenburg war ein vielseitig gebildeter Mann. Bei seinem Amtsantritt in Wessin gab er bekannt, daß er sich täglich vier bis sechs Stunden dem Unterricht von Jungs zu widmen wünsche und außer allen Gymnasialfächern bot er insbesondere Unterricht in Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch an.
Er hatte die besondere Gabe, in Versen zu reden, was er auch während seiner Predigten tat. Selbst in offiziellen Schriftstücken an Behörden pflegte er seinen sonderbaren Stil.
Als die auf der Grenze zwischen Pferdekoppel und Schulzengarten stehende alte Eiche – die sich jetzt im Gemeindewappen von Zapel wiederfindet – gefällt werden sollte, wandte sich der Pastor in gereimter Bitte an den Großherzog. Friedrich Franz II. ging auf diesen Stil ein und antwortete wenige Tage später in Versform mit einem Schreiben, welches das Stehenbleiben des Baumes verfügte:
»Es ist gelungen Deinem Flehen,
In Freude wandle sich Dein Leib,
Die alte Eiche bleibe stehen –
Ein Denkmal guter alter Zeit.
Und wie sie schon seit tausend Jahren
Als Band der Treue sich bewährt,
Soll man jetzt durch sie erfahren
Daß Treu` und Alter noch geehrt.«
Der Pastor schlüpfte in seinen umfangreichen wiederum gereimten Dankesworten an den Landesherrn in die Rolle des Baumes und ließ durch ihn zum Schluß sagen:
»Für dieses Gandenwort, von Dir gesprochen,
Bringt Dir, o Herr! Die Eich` ein stürmisch Hoch!
Kommst Du nach Zapel mal, so magst Du lauschen,
Ob in Dein Ohr ein freudiger Ton nicht drang,
Und hörst Du´s dann in meinen Zweigen rauschen,
So denk`: das ist der alten Eiche Dank!«